Warum fahren die Leute Rad?
Die Befragung der Radfahrer in Kopenhagen ergibt jedes Jahr etwa diese Verteilung:
- 56%: Mit dem Rad komme ich in der Stadt am schnellsten zum Ziel.
- 19%: Radfahren tut meiner Fitness und meiner Gesundheit gut.
- 6%: Das Fahrrad ist das preiswerteste Verkehrsmittel.
- 1%: Radfahren schützt die Umwelt.
Dass hauptsächlich Umwelt-Freaks radfahren, ist also ein Mythos. Ebenso, dass arme Leute deshalb radfahren.
Urbanism Slam - A2Bism
ab Minute 7:30, englisch, 2020-06
Aussagen zum Radverkehr, die man kaum bestreiten kann:
- Regionen, Städte und Gemeinden mit hohem Radverkehrs-Anteil werden als besonders attraktiv und lebenswert empfunden.
- Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste und energieeffizienteste Verkehrsmittel überhaupt.
- Wer Rad fährt, hat viele Vorteile, besonders in der Stadt:
- Zeitersparnis
- Gesundheit
- Leute treffen
- Spass
- Geldersparnis
Radfahren, zu Fuss gehen verringert Probleme auch für andere Bürger:
Lärm, Gestank, Stau, Schmutz und Feinstaub, Smog, CO2, Ozon. Flächenverbrauch.
Wer erreichen will, dass Pkw-Fahrer aufs Rad umsteigen,
gestaltet den Radlern das Fahren entspannter und flotter, indem er Hindernisse Benachteiligungen und Umwege beseitigt.
Mit dem Rad ist man in der Stadt meist deutlich schneller am Ziel als mit dem Pkw, samt Parkplatzsuche und Parken.
Bundesweit ist die Hälfte aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer.
50% aller in der Stadt zurückgelegten Wege sind kürzer als 500 m.
Alle, die sich aus eigener Kraft unterwegs sind, wollen den kürzesten Weg.
Spuren zeigen, wo sie Umwege vermeiden. Sogar durch Matsch und Dreck.
Auf einem angeblich durchgängigen Radweg die Fahrer zum Absteigen zu nötigen, ist Betrug.
Die meisten Radwege sind aber nur "unselbständiges" Beiwerk von Kfz-Strassen.
Radler fahren am liebsten selbständig und direkt, fern von Kfz-Lärm, -Schmutz und -Gestank.
Radfahrer nehmen findig den verfügbaren Weg, der im Moment am ungefährlichsten und am schnellsten erscheint.
Sie haben die Augen auf den Fahrweg gerichtet, auf Steine, Kanten, Schlaglöcher, andere Verkehrsteilnehmer.
Schilder kommen erst danach.
Resignieren, Jammern, Polemisieren haben keinerlei Wirkung.
Sich aktiv für Verbesserungen einsetzen, ist sinnvoll und wirksam.
"Unfall" statt Zusammenstoss zu sagen, blendet die persönliche Verantwortung der Beteiligten aus.
(Aus
CommuteOrlando)
Meinungen der Gestrigen
- Wer aus eigener Kraft unterwegs ist, ist zu arm, um ein Auto zu haben. Oder er hat keinen Führerschein.
- Der Stärkere hat Vorrang. Fussgänger und Radfahrer sind Bürger zweiter Klasse.
- Radfahren ist schwierig, frustrierend, und gefährlich. Besser das Auto nehmen.
- Überall, wo Radfahren nicht ausdrücklich erlaubt ist, haben Radler nichts zu suchen.
- Wir sind eine Kfz-Gesellschaft. Alle Maßnahmen und Gelder müssen deren Wachstum fördern.
- Radler und Skater: Alles Geschwindigkeitsfanatiker, die blind durch die Gegend rasen.
- Wer Vorrang für Radler fordert, den sollt' man derschlougn [Richard Rauh].
- Wer meint, die Stadt tue nichts (für Radfahrer), ist dumm [Wolfgang Beiergrößlein].
- Es ist Zeitverschwendung, auf Bürgermeinungen zu achten. Die Bürger sind sowieso gegen alles.
- Autofahrer sind zunehmend inkompetent. Alles, was ihre Aufmerksamkeit nur minimal beansprucht,
muss aus dem Weg geräumt werden.
[CommuteOrlando]
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